1. Produktion – Anonyme Baugruppe (z. B. Gestellbau) 
    1. Stammdatenvorbereitung
      1. Produktionsart

Die anonyme Produktion kann über die Produktionsarten gesteuert werden. In der Produktionsart kann eingestellt werden, welche Baugruppentypen in getrennte Produktionsaufträge verplant werden müssen. Eine getrennt verplante Baugruppe muss im System nicht unbedingt anonym sein, die Baugruppen können weiterhin kommissionsbezogen bleiben. Wenn die Baugruppen tatsächlich anonym verplant werden sollen, dann muss neben dem Baugruppentyp die Option „Anonym” gewählt werden:




      1. Produktionsschlüssel

Die Produktionsart muss dem Produktionsschlüssel zugeordnet werden. Wenn zu einem Produktionsschlüssel keine Produktionsart zugeordnet ist, dann nimmt das System bei der Stücklistenauflösung immer die Standard-Produktionsart (Produktionsart ist 1 – Vollständige Produktion).

Bei der vollständigen Produktion werden die Stücklisten immer bis zum letzten Material aufgelöst. Bei der anonymen Gestell-Produktion werden die Baugruppen mit dem Baugruppentyp UE und Produktionsbereich GB (lt. Beispiel) nicht mehr aufgelöst, sondern als Materialbedarf an den Einkauf gemeldet.


Beispiel:

In dem Beispiel unten sieht man den Produktionsschlüssel 201, bei dem die anonyme Gestell-Produktion gespeichert wurde. Wenn ein Auftrag mit den Produktionsschlüssel verplant wird, werden die Gestell-Stücklisten nicht aufgelöst, sondern als Materialbedarf betrachtet.




      1. Stücklisten

Die Baugruppen, die bei bestimmten Produktionsarten getrennt oder anonym verplant werden sollen, können in der Stücklistenverwaltung ganz normal behandelt werden: Die Baugruppen beinhalten also die Material- und Zeitbedarfe.


Beispiel:

Auf dem Bild ist eine Gestell-Baugruppe mit angelegten Material- und Zeitbedarfen zu sehen.



Basisartikel Produktionseinstellungen (Einstellungen)

Wichtig ist, dass die Baugruppe, die bei bestimmten Produktionsarten getrennt/anonym produziert werden soll, in den Basisartikel-Einstellungen denselben Baugruppentyp und Produktionsbereich zugeordnet haben muss, wie es in der Produktionsart für die „Anonyme Produktion“ hinterlegt wurde.


Beispiel

Bei unserem Beispiel muss der Basisartikel BG GES den Baugruppentyp „UE” und Produktionsbereich „GB” haben:




Die Basisartikel Einstellungen können auch aus der Stücklistenverwaltung über den Button „Basisartikel-Einstellungen“ auf der Registerseite Allgemein aufgerufen werden.



Über die Registerseite „Stückliste – Test“ kann die Stücklistenauflösung mit Eingabe der Produktionsart ganz einfach getestet werden.





    1. Durchlauf – Anonymer Gestellbau
      1. Auftragspool

Wenn die Kundenaufträge in dem PPS Auftragspool übernommen werden, werden die Materialbedarfe anhand des Standard-Produktionsschüssels ermittelt.


So kann man bereits mit der Zuordnung des Standard-Produktionsschlüssels steuern, ob man in den vorläufigen Materialbedarfen die fertigen Gestelle oder die benötigten Materialien zur Herstellung der Gestelle sehen möchte.


Im ersten Fall ordnet man einen Produktionsschlüssel mit anonym Gestell-Produktion zu, in dem zweiten Fall einen Schlüssel mit vollständiger Produktion.


      1. Planung

Die Aufträge werden auch bei anonymer Gestell-Produktion ganz normal verplant: Wichtig ist nur, dass die Produktionsart in dem Produktionsschlüssel richtig gespeichert wurde. So erkennt das System die anonyme Fertigung und die Stücklisten für die Gestelle werden nicht aufgelöst.


      1. Einkauf

Wenn die Aufträge mit anonymer Gestellproduktion verplant wurden, werden die Gestell-Baugruppen als Materialbedarf an den Einkauf gemeldet. Die Materialbedarfe erscheinen in der Beschaffungsdisposition. Hier gibt es die Möglichkeit die fertigen Gestelle alternativ

  • von Lieferanten zu bestellen
  • vom Werk produzieren zu lassen.



In der Beschaffungsdispo kann man die Gestelle entweder vom Lieferanten bestellen oder vom Werk produzieren lassen. Die Aufteilung in Bestellung und Produktion ist aber auch möglich.


Beispiel:

Auf dem Bild unten sehen wir, dass der Bedarf für „BG GES“  3 Stück beträgt. Die Menge kann zwischen dem Einkauf und der Produktion mit dem Button „Aufteilen“ aufgeteilt werden.



      1. Gestell-Produktion

Wenn Gestelle in der Beschaffungsdispo für die Produktion disponiert werden, erscheinen sie in dem PPS Auftragspool. Bei der Übernahme werden die Stücklisten aufgelöst und die Material- und Zeitbedarfe berechnet.



      1. Produktionsschlüssel

Wie bei dem normalen Möbel, wird auch bei den Baugruppen (z.B. Gestelle) ein Standard-Produktionsschlüssel benötigt.


Beispiel

Der Produktionsschlüssel muss in diesem Fall nur die Abteilung Gestellbau beinhalten. Auf dem Bild sehen wir einen solchen Schlüssel:




      1. Produktionsschlüssel pro Artikel

Der Produktionsschlüssel muss den Baugruppen zugeordnet werden. Die Speicherung empfehlen wir auf Basisartikel-Ebene, damit hat man eine präzise Zuordnung.




      1. Auftragspool

Wenn der Standard-Produktionsschlüssel richtig zugeordnet wurde, erscheinen die zu produzierenden Gestelle als bestätigte Aufträge in dem Auftragspool.



      1. Produktionsplanung

Sobald die zu produzierenden Gestelle in dem PPS Auftragspool stehen, können sie in der Produktion verplant werden. Die Produktionsplanung passiert ebenfalls in der Planung. Der einzige Unterschied ist, dass diese anonym produzierenden Gestelle jetzt sogenannte „interne Aufträge“ sind. Aus diesem Grunde muss der Filter „Suchen in“ auf „Interne Aufträge“ umgestellt werden.


Die Möglichkeiten bei der Planung sind identisch mit den Kundenaufträgen. Man kann das Produktionsdatum und den Produktionsschlüssel einstellen, Mengen korrigieren, Material- und Kapazitätsbedarfe anzeigen lassen und eine PlanNr zuordnen.


Tipp: In der Produktionsplanung können eigene Einstellungen (gleichnamiger Button) für die Gestellproduktion getätigt und unter einen entsprechenden Namen gespeichert werden (z.B.: „Einstellungen für Gestellplanung“). Hier können z.B. die Reihenfolge der anzuzeigenden Felder und die relevante Abteilung anpassen. Die abgespeicherten Einstellungen können dann später für die Planung der Gestellaufträge eingeladen werden.




      1. Produktion Start

Die Funktion „Produktion Start“ wird nach der Planung genauso ausgeführt wie bei den normalen Produktionsaufträgen.


      1. Unterlagen Drucken

Beim Druck der Produktionsunterlagen gibt es den Unterschied, dass bei den Produktionsaufträgen der Baugruppen (in diesem Fall Gestelle) statt den Modell-Typ-Informationen die Basisartikelnummer und die produktionsspezifische Basisartikelbezeichnung erscheint - die Kundendaten entfallen in diesem Fall.





      1. Fertigmeldung

Die Gestell-Produktionsaufträge können mit dem normalen Fertigmeldedialog fertig gemeldet werden. Nach der Fertigmeldung werden die Materialbedarfe abgebucht und das Gestell auf dem Lager gebucht, welches im Produktionsschlüssel als Fertigwarenlager genannt wurde.


Tipp: Es ist empfehlenswert, dass das Fertigwarenlager des Gestell-Produktionsschlüssels mit dem Materiallager der Abteilung Weisspolster des Produktionsschlüssels für die Fertigware übereinstimmt.


Dann könnten die vorproduzierten Gestelle bei der Produktion der Fertigware ohne weitere Umbuchung problemlos abgebucht werden.