Kommissionsbezogene Vorproduktion
- Eigene kommissionsbezogene Vorproduktion
- Stammdatenvorbereitung
- Produktionsart
Eine getrennt verplante Baugruppe kann entweder „anonym“ oder „kommissionsbezogen“ produziert werden.
Die kommissionsbezogene Vorproduktion (genauso wie die „anonyme“ Vorproduktion) kann über Produktionsarten gesteuert werden. In der Produktionsart kann eingestellt werden, welche Baugruppentypen und Produktionsbereiche in getrennte Produktionsaufträge verplant werden sollen. Hierfür muss neben dem Baugruppentyp und Produktionsbereich die Option „Komm.bezogen“ gewählt werden.
Bei der vollständigen Produktion werden die Stücklisten immer bis zum letzten Material aufgelöst. Bei der kommissionsbezogenen Vorproduktion werden die ausgewählten Baugruppen der Produktionsbereiche nicht mehr aufgelöst, sondern als Materialbedarf in der Stückliste dargestellt.
Achtung: in der Stücklistenverwaltung muss deswegen die Baugruppe nicht doppelt angelegt werden. Die Stückliste beinhaltet immer alle Material und Arbeitsgänge die während die Produktion in Frage kommen können. Bei der Stücklisteauflösung gemäß der Produktionsart wird entschieden, ob die Stückliste bis zum letzten Material aufgelöst wird, oder nicht (hier werden dann einige Baugruppen als Material dargestellt.)
Die kommissionsbezogene Vorproduktion kann in zwei verschiedenen Arten erfolgen: manuell oder automatisch.
- Automatische kommissionsbezogene Vorproduktion: Beim Planen der Handelsware wird die separat gefertigte Baugruppe gleich automatisch auf eine zweite Prod. Nr. eingeplant. Für diesen Fall muss in der Form Produktionsart der Produktionsschlüssel für die automatische Verplanung der Vorproduktion erfasst werden (in diesem Beilspiel ist die Schlüssel zu der automatischen Planung 10 – Gestellbau).

- Manuelle kommissionsbezogene Vorproduktion: der Anwender muss die separat gefertigte Baugruppe während der Planung manuell einplanen. Hier muss der Produktionsschlüssel nicht gespeichert werden.

- Produktionsschlüssel
Die Produktionsart muss dem Produktionsschlüssel zugeordnet werden. Wenn zu einem Produktionsschlüssel keine Produktionsart zugeordnet ist, dann nimmt das System bei der Stücklistenauflösung immer die Standard-Produktionsart. Dies muss die niedrigste ID haben (Produktionsart 1 – Vollständige Produktion) und ist in der Standardinstallation bereits berücksichtigt.
In diesem Beilspiel sieht man den Produktionsschlüssel 210, bei dem die kommissionsbezogene automatische Gestell Produktion gespeichert wurde. Wenn ein Auftrag mit den Produktionsschlüssel 210 verplant wird, werden die Gestell-Stücklisten nicht aufgelöst, sondern als Material betrachtet.

- Basisartikel Produktionseinstellungen (Einstellungen)
Wichtig ist, dass die Baugruppe, die bei bestimmten Produktionsarten getrennt / kommissionsbezogen produziert werden soll, in den Basisartikel-Einstellungen denselben Baugruppentyp und Produktionsbereich zugeordnet haben muss, wie es in der Produktionsart für die „kommissionsbezogene Vorproduktion“ hinterlegt wurde.
Beispiel:
Bei unserem Beispiel muss der Basisartikel BG GES den Baugruppentyp „UE” und Produktionsbereich „GB” haben.
Die Form kann separat in der Anwendung Basisartikel Produktionseinstellungen oder aus der Stücklistenverwaltung über den Button „Basisartikel-Einstellungen“ auf der Registerseite Allgemein aufgerufen werden.

Über die Registerseite „Stückliste – Test“ kann die Stücklistenauflösung mit Eingabe der Produktionsart noch nicht erkennen, dass die Baugruppe als Material betrachtet wird. Das wird erst nach der Produktionsplanung sichtbar. Die Stückliste nach Produktionsplanung schaut folgend aus:

- Durchlauf der Vorproduktion:
- Eigene kommissionsbezogene Produktion mit automatischer Planung
Bei der automatischen kommissionsbezogenen Vorproduktion werden die Aufträge normal verplant. Wichtig ist nur, dass die Produktionsart in dem Produktionsschlüssel richtig gespeichert wurde. So erkennt das System die kommissionsbezogene Vorproduktion - die Stücklisten für die Gestelle werden nicht aufgelöst.

In diesem Fall hat das System die Gestelle automatisch mit Prod. Schlüssel 10 eingeplant, und die Handelsware mit dem Prod. Schlüssel 210.
Handelsware – Prod. Nr. 418
Separat gefertigte Gestell Baugruppe – Prod. Nr. 417

Im Prod. Nr. 418 erscheint die Gestell Baugruppe als Material und im Feld ProdNr UE wird darauf hingewiesen, dass dieses Gestell in ProdNr 417/1 vorproduziert wird. Mit dem Button „…“ neben dem ProdNr UE ist die Produktionsauftragsinfo des dazugehörigen „Unfertigen Erzeugnisses“ zu sehen.

Achtung!
Eine Folgeabteilung des Endprodukts (Prod. Nr. 418) kann nur dann fertiggemeldet werden, wenn der bezogene Produktionsauftrag (Prod. Nr. 417) fertiggemeldet ist.
- Eigene kommissionsbezogene Produktion mit manueller Planung
In diesem Fall müssen wir die separate Gestell Produktion manuell einplanen.
Es kann entschieden werden, in welcher Reihenfolge man planen möchte.
- Es kann zuerst die Handelsware eingeplant werden.
Auch in diesem Fall muss ein Produktionsschlüssel verwendet werden, in dem die Produktionsart zu einer kommissionsbezogenen manuellen Gestell Produktion gespeichert wurde.

- Es kann zuerst die Gestell Baugruppe verplant werden.
Die kommissionsbezogene Baugruppe ist im Auftragspool – Gestell zu suchen, und soll mit einem passenden Produktionsschlüssel eingeplant werden. (Unser Beispiel bezieht sich in diesem Fall auf ein Gestell. Es könnte aber auch Stoffzuschnitt, Lederzuschnitt, Bezug usw. sein.)

Bemerkung:
Wenn die Gestell Baugruppe schon verplant wurde, muss die Handelsware nicht unbedingt mit einem solchen Prod. Schlüssel (Produktionsart zu einer kommissionsbezogenen manuellen Gestell Produktion) eingeplant werden. Sie kann auch mit dem Standard Prod. Schlüssel eingeplant werden, da in diesem Fall dann ja schon die Baugruppe für die Gestellproduktion erstellt wurde.
Das ist eine einfachere Lösung, wo die Voreinstellung die Produktionsarten nicht notwendig sind. Hier reicht nur die ordentliche Zuordnung des Baugruppentyps und Produktionsbereichs, und die entsprechende Suche in Planung nach Auftragspool – Gestell, Stoffzuschnitt, Lederzuschnitt, Bezug usw. (Auftragspool – Kundenaufträge passt dazu nicht!)
Diese Lösung kann aber nur dann funktionieren, wenn erst die vorproduzierte Baugruppe eingeplant wird.
Nach der Planung ist die Vorgehensweise dasselbe, wie vorher.
In diesem Fall wurde das Gestell mit eine Prod. Schlüssel 10 eingeplant, und die Handelsware mit dem Prod.Schlüssel 220.
Separat gefertigte Gestell Baugruppe – Prod. Nr. 419
Handelsware – Prod. Nr. 420

In der Prod. Nr. 420 erscheint die Gestell Baugruppe als Material und im Feld ProdNr UE wird darauf hingewiesen, dass dieses Gestell mit der ProdNr 419 vorproduziert wird. Mit dem Button „…“ neben der ProdNr UE ist die Produktionsauftragsinfo mit dem dazugehörigen Unfertigen Erzeugnis zu sehen.

Achtung!
Eine Folgeabteilung des Endprodukts kann nur dann fertiggemeldet werden, wenn der darauf bezogene Produktionsauftrag (Vorproduktion) schon fertiggemeldet ist.
Nach der Fertigmeldung der untergeordneten Prod.Nr, wird die Gestell Baugruppe nicht als Frei Ware dargestellt, sondern für den Auftrag reserviert. Die Zuordnung zur AB-Nr statt zur Prod.Nr. erfolgt, weil die Möglichkeit besteht, dass die Handelsware zu diesem Zeitpunkt noch nicht verplant wurde.
In der Lagerauskunft wird die vorproduzierte Baugruppe ebenfalls über die Produktions-Nr. des Handelsartikels gefunden.
